Infoplattform für Brandschutz

Ich baue den Dachstock zu Wohnraum aus

Wenn Sie Ihren Dachstock zu Wohnraum ausbauen, müssen Sie in der Regel eine Wärmedämmung anbringen. An diese gelten je nach Dachaufbau unterschiedliche Anforderungen. 

Falls Sie auch die Wand im Bereich des Dachstocks dämmen, finden Sie die Informationen dazu beim Bauvorhaben «Ich dämme die Fassade oder Aussenwand».

So gehen Sie vor

Klären Sie, ob Sie eine Baubewilligung benötigen. 

Wenn Sie am äusseren Erscheinungsbild etwas verändern, z.B. ein Fenster einbauen, oder eine eigene Wohnung im Dachstock bauen, ist in der Regel eine Baubewilligung nötig. Der Entscheid liegt bei der zuständigen Behörde. 

Informationen zum Vorgehen und zu Zuständigkeiten im Kanton Bern finden Sie auf der Website des Kantons Bern und auf der Website der GVB
 

Bestimmen Sie, ob der Dachstock einen eigenen Brandabschnitt bilden muss.

In einem Mehrfamilienhaus muss der Ausbau im Dachstock einen eigenen Brandabschnitt bilden, wenn er:

  • als separate Wohnung ausgebaut wird
  • als Hobby- oder Bastelraum dient 

Kein separater Brandabschnitt ist gefordert, wenn der Estrich als zusätzlicher Raum zu einer Wohnung genutzt wird.

In Einfamilienhäusern sind grundsätzlich keine Brandabschnitte gefordert. Dies gilt in der Regel auch, wenn der Dachstock zu einer Einliegerwohnung ausgebaut wird. Voraussetzung ist jedoch, dass das Gebäude auch nach dem Umbau noch als Einfamilienhaus gilt. Wenn Sie zum Beispiel bereits eine Einliegerwohnung haben und eine zweite im Dachgeschoss bauen, könnte das Gebäude nach dem Umbau als Mehrfamilienhaus gelten. Damit wären Brandabschnitte gefordert, die Massnahmen müssten mit der Behörde geklärt werden.

Der geforderte Feuerwiderstand des Brandabschnitts hängt von der Gebäudehöhe ab:

bis 11m hoch

  • Wände EI 30
  • Geschossdecken REI 30. Bei zweigeschossigen Gebäuden mit einer gesamten Geschossfläche über Terrain von maximal 2'400 m2 darf der Feuerwiderstand der Geschossdecke auf EI 30 reduziert werden.

11 m bis 30 m hoch

  • Wände EI 30
  • Geschossdecken REI 60  

Klären Sie, ob es zusätzliche Fluchtwege braucht.

Gehört der ausgebaute Dachstock zu einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, gibt es keine zusätzlichen Anforderungen an die Fluchtwege. 

Bildet der Dachstock eine eigene Wohnung, muss der Zugang zu einem vertikalen Fluchtweg (Treppenhaus oder Aussentreppe) gewährleistet sein.

Prüfen Sie die Dachkonstruktion und bestimmen Sie die Anforderungen an die Wärmedämmung.

Heureka unterstützt Sie mit automatischen Funktionen. Beantworten Sie einige Fragen, um die Anforderungen an die Wärmedämmung zu erhalten.

Anforderungen an den Baustoff der Dämmung bestimmen

Falls Sie den Baustoff der Dämmung anhand der Varianten für Dachaufbauten in den Brandschutzvorschriften bestimmen möchten, analysieren Sie die Baustoffe der einzelnen Schichten und prüfen Sie, ob das Dach einer der Varianten in den Brandschutzvorschriften entspricht. 

Varianten von Dachkonstruktionen gemäss Brandschutzvorschriften

In den Brandschutzvorschriften wird nicht zwischen Flach- und Steildach unterschieden. Die möglichen Dachaufbauten gelten für beide Varianten.

Brandverhaltensgruppen häufiger Dämmstoffe

Dämmstoff Brandverhaltensgruppe
Glaswolle RF1
Steinwolle RF1
Zellulose in der Regel RF2
Holzfaser RF3
Polystyrol (EPS) und XPS gemäss Angaben des Herstellers, in der Regel RF2 (cr) oder RF3 (cr)
Hartschaumplatten: PUR (Polyurethan), PIR (Polyisocyanurat) gemäss Angaben des Herstellers, in der Regel RF2 (cr) oder RF2

Gibt es Terrassenböden?

Falls ja, beachten Sie: Terrassenböden, die nicht vollflächig geschlossen sind und auf einer brennbaren obersten Schicht (Deckung) aufliegen, sind von dieser mit einer durchgehenden Schicht aus Baustoffen der Kategorie RF1 zu trennen.


Zugänglichkeit bei Gebäuden mit einer Höhe von mehr als 11m

Ist die oberste Schicht der Bedachung brennbar, muss bei Gebäuden mittlerer Höhe (11m bis 30 m hoch) die Zugänglichkeit für die Feuerwehr auf die jeweiligen Dachflächen von aussen (z. B. Hubrettungsfahrzeug) gewährleistet sein oder es ist ein Treppenaufgang auf die Dachfläche erforderlich. Als Treppenaufgang auf die Dachfläche gelten auch Dachausstiegsluken mit Scherentreppen (keine Leitern) mit einer minimalen Ausstiegsöffnung von 0.7 x 1.2 m.

Solaranlagen

Sollten Sie den Ausbau des Dachstocks mit der Erstellung einer Photovoltaik-Anlage verbinden, finden Sie die nötigen Informationen im Bauvorhaben «Ich erstelle eine Solaranlage auf dem Dach».

Innenausbau

In Innenräumen, also für Wände, Decken, Stützen, Dämmschichten oder Treppen und Podeste, gilt die Mindestanforderung der Kategorie RF3.
Detaillierte Angaben finden Sie unter «Wohnen» im Abschnitt «Gebäudehülle und Gebäudeausbau» 
 

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